Zu den GenussHütten des Kleinwalsertals
Darf’s eine herzhafte Brotzeit sein mit Wurst- oder Käsesalat oder lieber ein Milchgetränk mit Kuchen?
Wen das Wandern hungrig gemacht hat, der sagt dazu sicher nicht Nein. Im Kleinwalsertal gibt es eine Handvoll Wanderungen, auf denen man das Tal besonders gut „erschmecken“ kann. Warum das so ist? Nun, weil man die Einkehr auf den so genannten GenussHütten besonders verlockend ist. Auf den ersten Blick steht dort zwar vielleicht das gleiche auf der Speisekarte wie auf jeder anderen Berghütte – doch wer genauer hinsieht, der erfährt auch Interessantes über das Tal und seine Bewohner!
Auf GenussWanderung ins Bärgunttal
Machen wir uns also zum Beispiel auf den Weg ins Bärgunttal, oder besser: zu Hüttenwirtin Sabine. Die Hütte liegt idyllisch am Fuße des Großen Widderstein, dem höchsten Berg im Kleinwalsertal. Dort oben stand vor nicht allzu langer Zeit übrigens auch einer der GenussWirte aus dem Tal und fasste den Entschluss: Ab jetzt wird nur noch mit Lebensmitteln gekocht, die aus Regionen kommen, die er vom Gipfel aus sehen konnte.
Auch auf den GenussHütten wird eine Art „radikal-regional-Philosophie“ gelebt. Ob auf der Widdersteinhütte oder bei Sabine – hier landen fast ausschließlich Produkte auf dem Tisch, die aus maximal 50 km Entfernung stammen, im besten Fall aus Vorarlberg. Bei der Frischmilch und dem Käse kann man sogar sicher sein, dass sie von Walser Kühen stammen! Und das Interessante dabei ist: Der Besucher merkt, dass die Hüttenwirte nicht irgendetwas servieren. Sie stehen voll hinter dem, was sie verarbeiten und verkaufen.
Schon einmal selbstgemachten Quark oder Alpbutter probiert?
Eine andere GenussHütten-Wanderung führt ins Schwarzwassertal. Nach nicht einmal einer Stunde Gehzeit erreichen wir die Alpe Melköde, von wo aus man das mächtige Ifenplateau gut im Blick hat. Etwa 30 Kühe weiden auf den saftigen Wiesen rund um die Hütte. Zweimal täglich werden sie gemolken; die Milch verarbeitet der Senn jeden Tag zu einem würzigen Bergkäse, zu Buttermilch, Alpbutter und Quark. Auf der Melköde versteht man mit einem Blick, was Regionalität bedeutet. Aber auch für die anderen Dinge, die sich in der Speisekarte finden, sind die Transportwege kurz – ganz gemäß der GenussRegions-Philosophie eben!
Philosophie GenussRegion erwandern
Man kann tatsächlich sagen: Im Kleinwalsertal ist jeder mit jedem vernetzt. Die Hüttenwirte mit Produzenten und Landwirten, die Produzenten mit Jägern, Hofläden und GenussWirten der größeren Walser Küchen. Gesunde Tiere, frische heimische Milch, und Milchprodukte aus dem Tal sind deshalb eine Selbstverständlichkeit auf der Hütte. Das Netzwerk, das sie alle zusammenführt, heißt „GenussRegion Österreich“. Wer sie im Kleinwalsertal entdecken will, fängt am besten damit an, dass er sich die Wanderschuhe schnürt…