Frühlingszeit ist Morchelzeit
Die Jagdsaison ist eröffnet – jetzt wo es wieder überall sprießt, beginnt auch die Erntezeit für einen der beliebtesten Speisepilze.
Pilzesammeln ist ein schönes Hobby, das einen nicht nur in die Natur hinausführt, sondern einem auch so manch gute Mahlzeit beschert. Und doch ist es gerade einer der in Gastronomie am meisten geschätzten Pilze, der bei vielen Sammlern nur wenig Beachtung findet. Es wurde schon des Öfteren gesagt, dass die Morchel öfter zertreten als gesammelt wird. Das hat einen guten Grund, viele Menschen haben ein ganz bestimmtes Bild davon, wie ein Pilz auszusehen hat. Die mitunter etwas unförmige Morchel wird da einfach selten erkannt, noch dazu muss man schon sehr gute Augen beweisen, wenn sich die kleinen Leckerbissen etwa in einem Meer von Bärlauch verstecken.
Wandern und Pilzsuchen – zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die frühlingshaften Temperaturen locken jetzt wieder Heerscharen von Wanderern hinaus in die Natur. Doch ans Pilzesammeln denken davon wohl die wenigsten, denn schließlich ist doch vor allem der Spätsommer und Herbst Pilzzeit oder nicht? Das ist natürlich richtig, im Herbst findet man die größte Vielfalt an Pilzen, aber tatsächlich kann man fast das ganze Jahr über Pilze finden. Die Morchel fühlt sich offenbar im Frühling am wohlsten und ist zu dieser Zeit auch in größeren Mengen zu finden, danach kaum mehr. Die Morchel ist für viele Pilzsammler ihr persönlicher Moby-Dick und viele haben Jahre gebraucht, bevor sie die ersten Exemplare gefunden haben. Dabei lässt sich die Wahrscheinlichkeit sie zu finden mit ein paar einfachen Tipps wesentlich erhöhen.
In Auen und auf Wiesen sieht man die Morcheln sprießen.
Morcheln findet man vor allem in Auwäldern (wie etwa den Donau Auen) und auf Wiesen – dort insbesondere auf Böden mit neutralem bis alkalischem Säurewert. Nun wird kaum jemand mit dem Laborkoffer Pilzesammeln wollen – um den Bodentyp zu eruieren, greift man deswegen auf das Vorkommen von anderen Pflanzen, sogenannten Indikatorpflanzen, zurück. Zu den wichtigsten zählen der eingangs erwähnte Bärlauch und die Esche. Eschen deuten nicht nur auf den passenden Bodentyp hin, sondern dürften auch in einer Symbiose mit der Morchel leben, oft findet man Morcheln in ihrer direkten Nachbarschaft.
Einmal sammeln, lange genießen.
Morcheln eignen sich wunderbar zum Trocknen. Je nach Größe ganz oder halbiert in der Sonne oder im niedrig temperierten Backrohr (rund 50 °C) bei Umluft trocknen lassen. Sie halten so das ganze Jahr über und können jederzeit für Saucen und andere Pilzgerichte verwendet werden.