Sonnenaufgangswanderung
Einfach unbeschreiblich!
Es ist unvergleichlich auf einem Berg zu sein, wenn ein neuer Tag beginnt, indem die Sonne kräftig rot ihren Weg empor findet. Für Morgenmuffel ist das allerdings nichts: Denn der Wecker geht zeitig ab, wenn man einen Sonnenaufgang auf einem Berggipfel erleben möchte.
Der Gartnerkofel (2195 m) ist einer der drei markanten Gipfel des Nassfelds und als mittelschwere Bergtour auch für Familien zu bewältigen. Der Weg passiert keine ausgesprochen ausgesetzten Stellen und man muss auch nicht besonders schwindelfrei sein. Dadurch, dass der Weg angenehm und gleichmäßig ansteigt, ist er auch für ein Vorhaben, das noch in der Dunkelheit der Nacht losgeht, ideal geeignet.
Los geht’s vom ehemaligen Grenzübergang auf dem Nassfeldpass aus über den Schotterweg Richtung Garnitzenthörl. Bei Tageslicht kann man dort einen wunderschönen Blick zu den benachbarten Julischen Alpen genießen. Es ist aber noch immer finster und wir meinen in der Ferne die Lichter aus Monte Luschari auszumachen – ein kleiner Wallfahrtsort hoch über Tarvisio (IT).
Bei der Bergstation der Gartnerkofel-Sesselbahn legen wir noch eine kurze Pause ein, bevor wir den Gipfel in Angriff nehmen. Zu diesem schönen Aussichtsplatz gelangt man auch im Sommer ganz gemütlich mit der Sesselbahn. In der beginnenden Morgendämmerung ist aber weit und breit noch niemand zu sehen, es herrscht absolute Stille. Der Horizont beginnt sich langsam zu färben, die benachbarten Berge sind immer deutlicher zu erkennen. Der Weg führt uns weiter, konstant ansteigend, Richtung Gipfel. Die Hälfte liegt bereits hinter uns.
Unterwegs können wir einfach nicht anders und blicken abwechselnd hinauf zum Gipfelkreuz, das immer besser zu sehen ist, und hinab ins erwachende Gailtal mit dem Pressegger See. Wir können uns nicht entscheiden, welcher Anblick uns besser gefällt. Zweieinhalb Stunden sind wir etwa unterwegs, als wir uns endlich um das Gartnerkofel-Gipfelkreuz versammeln. Das Ziel ist erreicht. Die Inschrift auf dem Kreuz ist eine Erinnerung an die zwei Weltkriege und die Kärntner Volksabstimmung 1920.
Das Ziel ist erreicht! Und doch sind wir noch nicht ganz angekommen, denn ein wichtiges Detail fehlt noch: Der Sonnenaufgang! Gebannt blicken wir nach Osten. Es herrscht Stille. Beinahe könnte man glauben, dass die Zeit still steht. Und dann geht es endlich los – die Sonne verlässt ihr rotes Umfeld, die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages treffen auf die umliegenden Berggipfel. Wir sind sprachlos und genießen das unbeschreibliche Schauspiel, das uns umgibt. Ohne große Worte steht fest: Eine Sonnenaufgangswanderung gehört zu jenen Dingen, die man einmal miterlebt haben sollte! Und wir werden den Wecker bestimmt wieder einmal fast mitten in der Nacht stellen, um den Tag auf diese Weise willkommen zu heißen.
Um unbezahlbare Bilder (im Kopf und auf der Speicherkarte) reicher, treten wir den Abstieg an. Unser neues Ziel ist die Watschiger Alm, wo wir uns auf ein leckeres Frühstück mit Almprodukten, Kaffee und Kärntner Reindling freuen.
„Früh aus den Federn zu springen hat sich gelohnt! Denn jeder Sonnenaufgang ist ein besonderes Erlebnis“.
Wissenswertes zur Sonnenaufgangswanderung mit Almfrühstück:
- Gehzeit: ca. 2,5 Stunden, ca. 4 km und 570 Hm – mittlere Bergwanderung
- 1.Treffpunkt: Tröpolach, Einfahrt Parkplatz Millennium-Express – an der Nassfeldstraße (Fahrgemeinschaft aufs Nassfeld) – 2. Treffpunkt an der Staatsgrenze Nassfeldpass
- Sonnenaufgang (zwischen 5:12 Uhr im Juni und 6:36 Uhr im September) und die Abfahrtszeit wird bei der Anmeldung bekanntgegeben (2 Std. vor Sonnenaufgang)
- Z.B. Donnerstags – Treffpunkt Tröpolach um 3:50 Uhr, Staatsgrenze 4:05 Uhr, Sonnenaufgang 5:53 Uhr
- Anmeldung zur geführten Sonnenaufgangswanderung (jeden Donnerstag) im Info- und Servicecenter Nassfeld-Pressegger See unter info@nassfeld.at oder +43 (0) 4285 /8241