Die Wandercheckliste 2.0
So kommen Sie sicher auf den Berg und auch wieder herunter!
Wandern erfreut sich allseits großer Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wandern ist gesund, es macht glücklich, es schont die Gelenke, man ist an der frischen Luft, man bewegt sich und sammelt neue Eindrücke, Wandern senkt erwiesenermaßen Blutdruck und Cholesterin usw. Die Liste der positiven Wirkungen des beliebten Outdoor-Sports ist lang und länger. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, auf die es zu achten gilt, bevor Sie die Wandersaison 2012 einläuten. Egal ob Sie ein erfahrener Bergfex oder ein neugierig gewordener Wanderneuling sind: Wir haben für Sie die Wandercheckliste 2.0 zusammengestellt.
A wie Ausrüstung - zur Wanderausrüstung gehören auf jeden Fall:
- gute Wanderschuhe,
- funktionelle Kleidung,
- ein Wanderrucksack,
- Wanderkarten – Routenbeschreibungen,
- eine oder mehrere Wasserflaschen,
- eine Jause: Obst, Trockenfrüchte, Müsliriegel, belegte Brote – nach Geschmack und nach Belieben
- Sonnenschutz: Creme, Sonnenbrillen und Kopfbedeckung,
- kleines Verbandszeug, Pflaster und Blasencreme,
- ein Regenschutz,
- Kleidung zum Wechseln,
- Stöcke, für alle, die Rücken und Knie schonen wollen.
Warum sind die richtigen Wanderschuhe so wichtig?
Wer auf Schusters Rappen schöne Gipfelsiege und ausgedehnte Tageswanderungen oder auch nur einen längeren Spaziergang mit den wohlverdienten Glücksgefühlen, die bekanntlich beim Wandern forciert werden, erleben möchte, der tut dies sicherlich lieber ohne Blasen, Druckstellen und wunde Füße!
Daher sind gut sitzende Schuhe für das Wandern unerlässlich. Wenn der Schuh an einer Stelle drückt oder zu klein ist, macht das Gehen einfach keinen Spaß. Aber auch zu große Wanderschuhe gilt es zu vermeiden, denn mit diesen geht man unsicher und findet im Gelände nicht genügend Halt. Auch das Profil der Wanderschuhe sollte zur Strecke passen: Gehen Sie eine leichte Wanderung in niederen Lagen oder eine Bergtour, ist es trocken oder feucht? Ein angemessenes Profil kann den Unterschied zwischen Abrutschen und sicherem Tritt ausmachen! Daher: Bevor es zum ersten Mal auf den Berg geht, die Wanderschuhe gut kontrollieren und gegebenfalls in ein neues Paar investieren.
Funktionelle Kleidung – getragen nach dem Zwiebelprinzip
Waren Sie schon einmal in Baumwollkleidung auf dem Berg? Und: Wie kalt war Ihnen da nach dem Anstieg? Funktionskleidung trägt ihren Namen zu Recht, denn ihre Funktion ist es, Nässe vom Körper abzuhalten oder weg zu transportieren. Funktionelle Kleidung kann aber auch warm und trocken halten, sie ist atmungsaktiv und windundurchlässig. Gehen Sie eine längere Tour, nehmen Sie am besten Kleidung zum Wechseln mit, denn so können Sie durchgeschwitzte Leibchen und Unterleibchen einfach gegen trockene austauschen. Die Regel des Zwiebelprinzips ist, wie der Name schon vermuten lässt: mehrere dünne Schichten übereinander tragen und bei Bedarf eine Schicht nach der anderen ausziehen. Mit der richtigen Kleidung laufen Sie weniger Gefahr sich zu verkühlen - und es gibt einfach nichts Unangenehmeres, als in höheren Lagen im Wind durchnässt zu frieren.
Der Rucksack – treuer Begleiter und voll mit (geplanten) Überraschungen
Ein Wanderrucksack ist am Berg Ihr bester Freund. Er ist gefüllt mit warmer Kleidung zum Wechseln, ausreichend Wasservorräten, dem Sonnenschutz und ein paar Blasenpflastern. In ihm steckt aber auch die wohlverdiente Jause, vielleicht noch ein paar Stück Traubenzucker, das Handy, die Wanderkarte und ein zweites Paar Socken sowie ein kleines Verbandszeug, eine Taschenlampe und ein Taschenmesser. Im Idealfall sitzt Ihr Rucksack perfekt und verteilt so seine Last gleichmäßig und ohne unangenehm auf die Schultern zu drücken. Dies wird umso wichtiger, je schwerer der Rucksack gepackt ist. Wenn Sie eine längere Tour planen und zusätzlich Kochgeschirr, Waschbeutel, Handtuch und Schlafsack tragen müssen, werden Sie einen gut sitzenden Trekking-Rucksack sehr zu schätzen wissen. Bekanntlich muss man Freundschaften pflegen, also schauen Sie gut auf Ihren Rucksack, er wird sie hoffentlich auf vielen schönen Wanderungen begleiten.
Wanderstöcke: Ja oder Nein? Ein klares Jein!
Wanderstöcke haben Ihre Vor- und Nachteile. Die einen lieben sie, denn sie schonen Rücken und Gelenke. Sie helfen, das Gleichgewicht zu halten, sie verteilen die Last des eigenen Körpergewichts besser etc. Die anderen sagen: Man verliert das Balancegefühl und kann bald nicht mehr ohne Stöcke auf den Berg gehen.
Die Redaktion sagt: Jedem Tierchen sein Plaisierchen! Gehen Sie mit oder ohne Stöcke, ganz wie es Ihnen beliebt. Allerdings achten Sie bitte darauf, dass die Stöcke richtig für Sie eingestellt sind und dass alle Verschraubungen gut angezogen sind, bevor Sie damit die erste Tour wagen.
Handys am Berg, Notruf und Wetter
Das Wetter bitte vor jeder Wanderung überprüfen und vom Wetterbericht abhängig machen, ob eine Wanderung stattfinden soll oder nicht. Achtung: Am Berg kann das Wetter schnell umschlagen, Regenschutz und etwas Wärmeres zum Anziehen sind Pflicht. Das Handy, auch wenn es uns manchmal ganz schön auf die Nerven geht, gehört ebenfalls in den Wanderrucksack. Das gilt umso mehr, wenn Sie allein gehen! Sollte sich das Wetter drastisch verschlechtern: umkehren und die Tour rechtzeitig abbrechen. Denn Wintereinbrüche im Juli sind in höheren Lagen keine Seltenheit.
Im Notfall: Versuchen Sie ruhig zu bleiben und wählen Sie den Europäischen Notruf 112 oder den Alpinen Notruf 140. Das Alpine Notsignal sind 6 aufeinanderfolgende Signale pro Minute – entweder optisch oder akustisch abzugeben, um auf sich aufmerksam zu machen.
- Österreich 140 = die Bergrettungsnotrufnummer
- Schweiz 1414 = die Nummer der Schweizerischen Rettungsflugwacht
- Südtirol 118 = die Nummer der Landesnotrufzentrale und Einsatzzentrale des Bergrettungsdienstes in Südtirol
Und damit wünschen wir Ihnen wunderschöne Wandertouren in der neuen Saison! Wenn Sie einen zusätzlichen Tipp haben, den man beim Wandern noch beachten sollte oder welche Dinge ebenfalls in den Wanderrucksack gehören, mehr dazu auch unter http://www.wandern.com/wandertipps/a-z/: Schreiben Sie uns doch einen Kommentar!