Unterwegs am Waiwi

Eine Mehrtagestour von Waidring zum Wildseeloder

Das PillerseeTal - besondere Orte und Menschen, die etwas zu erzählen haben. Ich wandere am Waiwi, eine 3-Tages-Tour durch die Region, die sagenhafte Bergseen, architektonische Wunderwerke und kulinarische Höhepunkte auf die Bühne bringt.

Meinen ersten Tag starte ich in Waidring. In diesem historischen Postdorf machte einst schon Wolfgang Amadeus Mozart Rast auf seinen Reisen und kehrte beim Gasthof Post ein. Der Weg führt mich auf den Hausberg. Oben am Gipfel schweift mein Blick auf die Steinplatte. Das urzeitliche Korallenriff ist heute ein herrliches Wanderplateau im Dreiländereck Tirol-Salzburg-Bayern und mit den roten Gondeln der Bergbahnen Steinplatte ist es ganz bequem zu erreichen. (Ist schon für meinen nächsten Wanderurlaub notiert!). Weiter geht’s über Almgebiet und Latschenfelder auf die Gipfel von Schafelberg und Kirchberg. Ich hab schon gut die Hälfte der Strecke hinter mir und es ist Zeit für eine Rast! Zwischen den Latschen schaue ich hinunter ins Tal und der grün schimmernde Pillersee glitzert bis hier oben, als wollte er mir sagen: „Komm, halte deine müden Beine ins kalte Wasser“! Nach 2 Gipfelsiegen komme ich durch ein großes Weidegebiet zur Winterstelleralm. Anni Waltl bewirtschaftet nicht nur die Jausenstation hier oben und serviert einen herrlichen Kaiserschmarren, sondern kümmert sich auch um die unzähligen Kühe auf der Alm! „Die waren schon immer meine besten Freunde“, erzählt Anni, als sie mir den wunderbaren Schmarren auf den Tisch stellt. Um einige Geschichten reicher und gut gestärkt mache ich mich auf den letzten Abschnitt der Tour, hinunter nach St. Jakob in Haus. Das kleine Dorf, hat den Heiligen Jakobus als Namenspatron, liegt direkt am Jakobsweg und von hier blicke ich auf die Buchensteinwand mit dem Jakobskreuz. Ein ganz besonders Ziel auf meiner zweiten Etappe!

Als ich am nächsten Morgen aufwache, blinzelt die Sonne über die Bergrücken. Eigentlich hab ich viel zu lange geschlafen, aber das tolle Frühstück lasse ich mir  trotzdem nicht entgehen. Los geht’s mit der zweiten Etappe am Waiwi, quer durchs PillerseeTal! Nach dem Aufstieg auf die Buchensteinwand erwartet mich das Jakobskreuz, ein 30 m hohes, begehbares Kreuz. Ehrfürchtig stehe ich davor und bin zuerst über seine Größe und dann über den unfassbaren Weitblick von den Panoramaplattformen aus erstaunt! Hier steh ich nicht nur mitten im PillerseeTal, sondern sehe auch weit über die Landesgrenzen hinaus! Wahnsinn! Schwer beeindruckt geht’s weiter zum nächsten Highlight dieser Etappe! Zuerst hinunter ins Tal nach Fieberbrunn und dann über weites Almgebiet hinauf Richtung Wildseelodersee. Die schindelgedeckte Schutzhütte sehe ich schon von weit unten und je höher ich komme, desto weiter wird mein Blick! Auf den letzten Metern über den Steig ist das Wildseeloderhaus ganz nah und dann, dort oben angekommen, „erscheint“ er, der Wildseelodersee! Tief schwarzblau liegt er eingebettet zwischen den Gipfeln von Wildseeloder und Henne. Der Legende nach lebten Senner hier in Frevel und Überfluss und wurden durch eine Überflutung bestraft. Am Ziel des zweiten Tages schaue ich hinunter auf Fieberbrunn und die Buchensteinwand mit dem Jakobskreuz und freue mich auf kulinarische Köstlichkeiten und eine Übernachtung im Zirbenzimmer im Wildseeloderhaus.

Die dritte Etappe des „WaiWi“ beginnt hier oben am Wildseelodersee! Gekräftigt von einem herrlichen Bergfrühstück gehe ich über die steile Flanke rechts der Schutzhütte auf den Gipfel des „Loders“, wie er bei den Einheimischen genannt wird. Den Grat entlang, über den Rücken und von der Südseite auf den Gipfel! Das höchste Ziel der Tour ist erreicht! Von Waidring zum Wildseeloder, dessen Gipfel auf 2.118 m Seehöhe liegt und dessen Kreuz aus dem letzten Pillerseestahl geschmiedet wurde. Mitten in den Kitzbüheler Alpen stehe ich ganz hoch oben, die Fernsicht scheinbar grenzenlos! Zeit für eine Rast und eine kurze Stärkung, ehe ich über die Seenieder und die Wildalm hinunter Richtung Tal aufbreche. Einen Abstecher in den Berggasthof Wildalpgatterl muss ich auf alle Fälle machen! Die Kräuter in den riesigen Hochbeeten und das Brot im Holzofen duften herrlich! Und es riecht nicht nur fantastisch… es schmeckt auch so! Der Abstieg verläuft weiter über die Forststraße hinunter zur Mittelstation der Bergbahnen Fieberbrunn. Hier erstreckt sich ein Erlebnisspielplatz für Groß und Klein mitten in der Natur. Abenteuerpfad, Coaster-Bahn, Waldseilgarten und Spielplätze laden zum Verweilen ein. Vorbei an den spielenden Kindern wandere ich weiter talwärts zum Badesee Lauchsee. (Hier einmal im moorhaltigen Wasser baden ist auch für später notiert!). Am Platz vor dem Gemeindezentrum in Fieberbrunn endet meine dritte Etappe, der Gipfel des Wildseeloders schaut zu mir herunter und hinter mir liegt der WaiWi. Drei Etappen durch das PillerseeTal, die mir einen Einblick in die Vielfalt und die besonderen Bergerlebnisse der Region geliefert haben.

Bühne frei für weitere Bergerlebnisse!

 

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