Felstunnel am Lagazuoi
Die Spuren des 1. Weltkrieges
Das Projekt und die Ausführung des Tunnelbaues wurden den gleichen Offizieren übertragen, die die Arbeiten für die Mine des Castelletto an der Tofana geleitet hatten - die beiden Leutnante Malvezzi und Cadorin.
Die Arbeiten dauerten mit einigen Unterbrechungen ungefähr 6 Monate, wobei nicht weniger als 1.100 m des Haupttunnels hergestellt wurden. Es finden sich auch mehrere Seitentunnel im Berginneren.
Am 19.06.1917 beendete man die Einlagerung des Explosivstoffes in die Sprengkammer. 33 Tonnen Gelatine kamen zur Verwendung, und zwar fast die gleiche Menge, die bei der Castelletto-Mine verwendet wurde.
Um 23.00 Uhr des 20.06.1917 wurde die Mine entzündet. Die Österreicher hatten jedoch einstweilen die Stellung Höhe 2.668 m verlassen, wohl auf Grund des Alarms. Schuld daran waren die Bohrarbeiten der Mine und die Störungen des Nachschubes durch verschiedene Angriffsaktionen.
Die Lagazuoi A.G. hat 1996 mit der Wiederherstellung des Felstunnels begonnen und ein Drahtseil, das als Geländer dient, auf der ganzen Strecke angebracht.
Ein knappes Jahr später traten die Alpini des Col. Mora hinzu und der Tunnel inklusive seiner Nebenschächte wurde in seiner gesamten Länge wieder hergestellt.
Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit Österreichs. Der Schauplatz des "großen Krieges" ist heute ein Symbol von Frieden und Völkerverständnis geworden.
Der Tunnel selbst ist von oben nach unten zugänglich. Der Eingang des Tunnels ist von der Bergstation der Seilbahn in 10 Minuten auf bequemem Wege erreichbar. Durch die zahlreichen im Fels gesprengten Fenster und durch die Wendung des Tunnels selbst ist die Strecke sehr interessant.
Der Pfad von der „Cengia Martini“ bis zur Talstation der Lagazuoi Bahn ist mit dem üblichen System weiß-rot des italienischen Alpenvereins markiert, mit einem schwarzen G in der Mitte.