Der Conturines - Höhlenbär

Der Conturines - Höhlenbär

Die sensationelle Entdeckung

Sie starten in San Cassiano / Capanna Alpine und steigen auf dem Weg Nr. 11 bis zum Col de Locia hinauf. Weiter führt Sie der Weg nach links auf dem sehr steilen Weg durch das Geröll bis zum Fuß des Conturines Bergs.

Die etwa 7 Stunden lange Besteigung ist ziemlich anstrengend und daher nur für gut trainierte Wanderer empfohlen. Die Höhle, wo die fossile Reste des Bären gefunden wurden, kann nur in Zusammenhang mit einer geführten Wanderung besichtigt werden.

Infos: Ende der 80er Jahre entdeckte man die große Sensation, die Conturines Höhle, sowie die fossilen Überreste eines Höhlenbären. Heute gibt es die nicht weniger sensationelle Erkenntnis, dass die fossilen Schädel, Zähne und Knochen, die am Höhlenboden lagen, gar nicht vom einem eigentlichen Höhlenbären stammen. Wöchentlich organisiert das Land Südtirol in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen von Alta Badia eine geführte Wanderung zur Fundstelle, den Conturines Höhlen.

Eine genaue Analyse der Funde, die bei den beiden Grabungskampagnen der Jahre 1988-1991 und 1996-1998 geborgen wurden, erbrachte diese überraschenden Ergebnisse. Die meisten Merkmale der Backen- und Schneidezähne entsprechen in ihrem Entwicklungsstand einem Höhlenbären, der etwa in der Zeit zwischen 60.000 und 30.000 Jahren in den hochalpinen Höhlen der Nördlichen Kalkalpen (Dachstein und Totes Gebirge) gelebt hat.

Nach den bisherigen Ergebnissen stammen die Conturines Bären direkt von den Deninger Bären des mittleren Eiszeitalters ab. Sie haben ihre Backenzähne parallel zum Höhlenbären weiterentwickelt. Zusätzlich entstanden Höcker und Schneidekanten, in der Anzahl der Vormahlzähne sind sie jedoch primitiv geblieben. Als spezielle Anpassung an das Leben im Hochgebirge wird die Verplumpung der inneren Finger und Zehen angesehen.

Die vergleichsweise geringen Dimensionen müssen nicht als hochalpine Anpassung gedeutet werden, sondern können auch als tradiertes Primitivmerkmal des Deninger Bären angesehen werden. Die Bären der Conturines Höhle sind daher entweder als eine neue Unterart des Deninger Bären einzustufen oder besser als neue Art, die zur selben Zeit wie der Höhlenbär lebte. Dieses Säugetier war hauptsächlich ein Pflanzenfresser; im Sommer ernährte er sich von Beeren und Pflanzentrieben. In den Höhlen zog er sich zum Winterschlaf zurück, dort brachten die Bären ihre Jungen auf die Welt und dort beendeten sie ihr Leben.

Die Höhlensteinmenschen des Paläolithikum jagten das Tier, aber ihre Jagdtätigkeit stellte keine ernsthafte Bedrohung für das Überleben der Gattung dar. Mit dem Rückgang der Wälder während der letzten Eiszeit verschwanden auch mehr und mehr die Nahrungsquellen des Bären, so dass diese Art in der ersten Hälfte der Würmzeit ausstarb. Das Skelett des Bären ist im Naturparkhaus des Naturparks Fanes - Sennes - Prags ausgestellt.

Weitere Informationen