Ramsauer Lodenwalke
Qualität seit mehr als 500 Jahren!
Am Fuße des Dachsteins, im Ortsteil Ramsau-Rössing, befindet sich seit 500 Jahren eine Lodenwalke. Sie ist somit der älteste Gewerbebetrieb des Landes.
Heute werden in der Lodenwalke nicht nur Lodenstoffe, sondern vor allem auch feine Stoffe in großer Auswahl für Anzüge, Kostüme und Mäntel — von der rohen Schafwolle bis zum fertigen Stück — erzeugt. An die Seite der heimischen Schafwolle ist als Rohstoff für diese Waren die feinhaarige Australwolle getreten. Der Original Schladminger Perlloden hat sich als Volkstracht eingebürgert und ist heute weit über die Grenzen des Landes bekannt. Ein traditioneller Gastbetrieb sorgt für das leibliche Wohl der Besucher.
Die Geschichte
Bereits im Admonter Urbar aus dem Jahr 1434 ist die Lodenwalke erwähnt: “…Stubich und Eberl zahlen dem Probst als Steuer 3 Ellen Ennstaler Tuch…“, dazu die Anmerkung 234: „Loden, der in der Gegend in vorzüglicher Güte erzeugt wird…“. Seit dieser Zeit lassen sich urkundliche Aufzeichnungen, Kaufverträge, Steuerzahlungen über die „Walchstampf im Rössing“ bis heute verfolgen. Die Lodenwalke blieb von Beginn an immer im Besitz einheimischer Bauern, ohne die der Betrieb nicht überlebt hätte. Die hervorragende Qualität der Stoffe und Wollwaren ist der kräftigen Hochgebirgsschafwolle aus Ramsau und Umgebung zu verdanken.
Gewalkt wird zum Teil noch heute nach dem Urverfahren, ähnlich wie vor 500 Jahren. Bis ins 19. Jahrhundert erhielt sich die Lodenwalke ziemlich unverändert; um 1860 wurde die erste maschinelle Spinnerei installiert. Trotz des technischen Fortschrittes im Laufe der Zeit ließ sich die ursprüngliche Walkmethode nicht verdrängen. In bis zu 16 Arbeitsgängen wird der Loden zum Beispiel immer noch luftgetrocknet, um der Wolle die Gelegenheit zu geben, die beim Walken oder Färben aufgenommene Feuchtigkeit langsam auszuatmen. Dadurch bleibt die Wolle geschmeidig und wird nicht brüchig.
Die alten Werkstätten bestehen zum Teil noch heute und sollen auch so lange wie möglich erhalten bleiben. Als 1938 ein Hochwasser schwere Schäden an Gebäuden, Maschinen und Vorräten anrichtete, wurde der Neubau in etwas höherer, geschützter Lage errichtet.